Stahlrohr verliert Standfestigkeit durch Urin

Glück im Unglück hatte ein Autofahrer in San Francisco: Ein Laternenpfahl landete direkt auf der Kühlerhaube seines Autos. Jetzt will die Stadt handeln. (Quelle: 20 Minuten)

Wenn Laternenpfähle auf Strassen krachen, ist meist eine höhere Macht im Spiel – zum Beispiel kann ein Erdbeben die Metallmasten aus ihrer Verankerung reissen und bedrohlich umstürzen lassen. Dass in San Francisco die schon in die Jahre gekommenen Masten aber immer wieder kippen, hat viel mehr einen ganz menschlichen Grund: Weil ständig daran gepinkelt wird, beschleunigt sich die Korrosion des Metalls am Fuss des Pfahls. Die allmähliche Zersetzung führt dazu, dass die Masten schliesslich einknicken.


So geschehen am vergangenen Montag in der kalifornischen Metropole. Ein Laternenmast stürzte unter der Last eines Transparentes just in dem Moment auf die Strasse, als ein Auto vorbei fuhr. Er schlug auf die Motorhaube und die untere Windschutzscheibe auf. Die Insassen hatten Glück und blieben unverletzt.

Besser an die Hydranten pinkeln


«Wir glauben, dass Hunde- oder Menschenurin ein Grund dafür ist», sagt Tyrone Jue von der lokalen Behörde der Zeitung «SF Gate». «Das ist in San Francisco schon seit längerem ein Thema.» Tatsächlich war es nicht das erste Mal, dass ein Pfahl auf die Strasse stürzte. Das Budget, die Masten zu unterhalten oder zu ersetzen, wurde im letzten Jahr um das Zehnfache von 500'000 USD auf 5'000'000 USD erhöht. Jeder einzelne Laternenpfahl soll kontrolliert werden. Von den über 25'000 in der ganzen Stadt konnten bis jetzt allerdings erst 100 ersetzt werden.


Bis das Projekt abgeschlossen ist, dürfte es deshalb noch eine Weile dauern. In der Zwischenzeit hält Jue auch gleich noch einen Tipp für die Bevölkerung bereit: «Wir ermutigen Menschen und Hunde ihr Geschäft woanders zu verrichten, zum Beispiel auf einer richtigen Toilette oder an einem Hydranten. Diese sind viel stabiler, weil sie aus Gusseisen sind.»